Das Theater spiegelt das Leben
Das Leben ist manchmal ein Drama
Doch dieses Drama ist kein Theater
Sondern ein ERLEBEN!
Anstrengend, Genial inszeniert,
beklemmend und befreiend zugleich.
Ein Muss auf der To do Liste.
Vielen Dank für diese beeindruckende Tour an die Akteure und Bergführer.
Lg Gerhild und Richi (Juli 2022)
Im vergangenen Sommer (2017) durfte ich an 2 Ihrer Theaterwanderungen teilnehmen. In den Krimmler Tauern war ich sehr betroffen von Ihrer Auseinandersetzung mit der Auswanderung ostjüdischer Vertriebener nach Israel , die Idee, sich mit diesem Thema in Form einer Theaterwanderung auseinanderzusetzen ist ungemein berührend, die Einbeziehung der hochalpinen Landschaft (in unserem Fall bei strömendem Regen) sehr bewegend. Angesichts der Entwicklungen, die uns in dieser Problematik ja alle nicht kalt lassen dürfen, ein Theaterprojekt für jeden, dem die Gegenwart Unbehagen bereitet.
Aufgerüttelt durch dieses einzigartige Erlebnis habe ich mich auch nach Gargellen in Vorarlberg auf die Reise begeben und bin sehr dankbar, dass ich dort ebenso eine theatralische Auseinandersetzung mit der Flüchtlingssituation anlässlich des Anschlusses Österreichs an Hitlerdeutschland miterleben konnte.
Theater vom Besten, für jeden Historiker, der steile Anstiege nicht scheut, ein absolutes Muss!
Maria Kandolf, Stainach
zur Produktion
Gargellner Rucksacklesung - 24. August 2022 - 17:30
Wiederaufnahme 9., 10., 12. + 13. Mai 2023 !!!!
Groteske Biografien aus der Vojvodina - mit Live Musik
Das war 2022: Premiere: 31. Mai,
Weitere Auftritte: 2., 3. und 4. Juni 2022 - 20 Uhr
ARTENNE
Plattform für Kunst und Kultur im Walgau
Kirchgasse 6,
6710 Nenzing
Karten: EUR 25,-- /erm. 20,--
Reservierung: Online
oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! / 0664 73574514
"Die Krähen funkelten wie Diamanten. Eine Krähe schaute mich ganz aus der Nähe an.
Plötzlich hatte ich das Gefühl, daß sie mehr über mich wußte, als ich über sie."
KATHARINA GRABHER - DIE PAPIERSAMMLERIN in der Erzählung "Brillant"
ALOIS GALEHR - Bühnenelemente
"Ich kann erzählen. Und ich erzähle gerne, und man hört mir auch gerne zu, die Hirten aus dem Járás, das ist unser Weideland, Salzboden, so weit man sieht; und auch die Bauern rundum haben es gern, wenn ich ihnen etwas erzähle. Ich kann aus allem eine Geschichte machen. Aus jedem Scheiß. Aus Allem. Außer aus meinem Leben. Das wollte mir irgendwie nie so richtig gelingen."
ANDREAS KOSEK - DER HIRTE in der Erzählung "Was, wenn wir hängen wie die Hunde"
LIVE MUSIK - Esther Amann-Potocan: Bratsche, Violine und Gesang
DRAMATURGIE & REGIE - Andreas Kosek
FOTOS: Alois Galehr, Walter Kegele, Mark Német & Andreas Kosek
Zwei Geschichten des Scheiterns, die jedoch mit ihren ruralen Metaphern und eigenwilligen Formulierungen, nicht zuletzt dank der "kongenialen Nachdichtungen" (Ilma Rakusa, NZZ) von György Buda und Géza Deréky, ein ungemein lebendiges, witziges und auch poetisches Bild vom Leben in der Batschka, jenem Landstrich Serbiens zwischen Donau, Theiss und ungarischer Grenze in der bis zu 20 verschiedenen Ethnien mit- und nebeneinander lebten und leben, vermitteln.
Tolnais faszinierende Gestaltungskraft, dieses "Netz, gesponnen aus den einfachsten, derbsten Tatsachen der empirischen Welt und aus den Fäden der geistigen Existenz" (Lajos Parti Nagy) gab uns die Gewissheit, dass diese Figuren aus seinem ersten ins Deutsche übersetzen Buch "Ich kritzelte das Akazienwäldchen in mein Heft" (edition per procura, Wien/Lana, 2. Auflage 2005) auf die Bühne gehören. In der Bar zu den "sechs Eutern" erzählt ein alternder Hirte von der russischen Gewehrkugel, die seit dem letzten Krieg in seinem Leib umher wandert und vom "Mösenmoos", dem er lange entsagen musste, während die schrullige Kartonagensammlerin über die vielseitige Verwertbarkeit von Aspirinschachteln philosophiert und:
"Ich stopfte meine Taschen voll mit Orangenseidenpapier, und sobald ich auf einen Maulwurfbrillanten stieß, wickelte ich ihn blitzschnell ein und steckte ihn in den Busen," gesteht die alte Frau, die im Frühling immer zum Spargelstechen nach Deutschland gefahren ist. "Ich glaube, ich wäre verrückt geworden, wenn ich nicht begonnen hätte, den Maulwurfbrillanten zu sammeln. Auch ich hätte die Werkzeuge weggeworfen [...] und wäre heulend, über die Haufen hüpfend gegen die diesigen, dunklen deutschen Berge gerannt, hüpfend, wie die von Wolfshunden gejagten Rehe."
"Wer von Literatur mehr erwartet als das Aufrufen der neuesten Kommunikationstechnologien, wird in Tolnais ästhetisch zwingender Verschränkung von wuchernder Erinnerung und elaborierter Beschreibungskunst freilich unschwer einen europäischen Autor von Rang erkennen. Hier werden mit Sprache überwältigende Bildwelten erschaffen, die - bildlich gesprochen - irgendwie zwischen der hochartifiziellen Archaik der Filme von Andrej Tarkovskij und der grausam menschenfernen Schönheit jener von Terrence Malick liegen." Klaus Nüchtern, Falter 17/2002
"Es sind Sagen vom Ende der Welt, geschlossen wie der Mythos. [...] Es ist nicht auszuhalten. Es ist sehr gut." Richard Reichensperger, Der Standard, 20.4.2002
"Tolnai intoniert keine Klage, sondern legt das Alltäglich-Ungeheuerliche seinen Figuren in den Mund ... Ungemein suggestiv entwirft Ottó Tolnai eine Welt, deren elementare Archaik ans Gewalttätige grenzt, ohne einen Rest von Poesie zu verleugnen." Ilma Rakusa, Neue Zürcher Zeitung, 18.7.2002
Die für Oktober 2021 geplanten Gastpiele in Südtirol mussten trotz Unterstützung des Österreichischen Kulturforums in Mailand wegen post-covidaler Finanzknappheit in Lana ersatzlos abgesagt werden. Wir danken für die allseitigen Bemühungen!)
Theaterwanderung im Krimmler Achental auf den Spuren des jüdischen Exodus von 1947 (!)
in memoriam Marko Feingold.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnten oder wollten die meisten osteuropäischen Juden, die den Holocaust überlebt hatten, nicht mehr in Europa leben, wo ihre kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Lebensgrundlagen zerstört worden waren. In den Jahren 1945 bis 1948 wurden etwa 250.000 Juden aus Osteuropa illegal in die westlichen Besatzungszonen geschleust. Hier lebten sie als "displaced persons" in Lagern, wie etwa dem Lager Givat Avoda (hebräisch für „Hügel der Arbeit“) in Saalfelden, doch ihr Ziel war Palästina – „Eretz Israel“. Nachdem der Reschenpass und der Brenner (beide in der französischen Zone) für Flüchtlinge nicht mehr passierbar waren, erkundeten Marko Feingold (1913-2019; zu unserem Nachruf) und der legendäre jüdische Bergführer Viktor Knopf, ebenfalls Überlebender mehrerer Konzentrationslager, den Weg über den Krimmler Tauern. Über 5000 Juden wurde so im Jahr 1947 die Flucht nach Italien und damit die Weiterreise nach Palästina ermöglicht.
- TRAILER
- Beitrag in RTV_Salzburg (2022)
- Ein Podcast aus der französischen Schweiz (ab Minute 19:38 !)
- Zur Geschichte der jüdischen Tauernquerung und der Theaterwanderung (französisch)
- Beitrag in RTV_Salzburg (2021)
- Artikel in der französischen Presse (2021) challenges; geo
- Publikumsreaktionen
Tell also the others, that one of the Israeli women who participated in the Sunday rainy walk was extremely thankful for the theatre and said it was not the same alpine peace crossing without it! Just as I myself thought.
(Guy Shachar, Israel)
Das waren die TERMINE 2022
Freitag 24. Juni
Samstag 25. Juni
Sonntag 26. Juni
Donnerstag, 30. Juni
Freitag 1. Juli
Samstag 2. Juli
Es gelten die aktuellen COVID-19-Bestimmungen.
Hinweis:
2. Juli 17 Uhr APC Friedensdialog
3. Juli APC-Friedenswanderung
Wichtige Informationen |
Das teatro caprile folgt auf einer Tageswanderung im Krimmler Achental dieser illegalen Auswanderung jüdischer displaced persons im Sommer 1947. Während die Briten als Mandatsmacht über Palästina und die Franzosen über Syrien und Libanon eine legale Ausreise der Juden aus den österreichischen Lagern und vor allem ihre Einwanderung nach Palästina verhindern wollten, tolerierten die amerikanischen Besatzungstruppen in Oberösterreich und Salzburg diese Bewegungen und wies das österreichische Innenministerium die Krimmler Gendarmerie explizit an, „nicht aus dem Fenster zu schauen“ und dadurch den beschwerlichen Exodus – schließlich ging es in Gruppen von bis zu 200 Personen zu Fuß über den 2.634 m hohen Krimmler Tauern – geschehen zu lassen, damit sich das Problem quasi von selbst löse.
Organisiert waren diese Flüchtlingstrecks durch die hochalpine Landschaft damals von der jüdischen Fluchthilfeorganisation Bricha, die über ein engmaschiges Netz von Stützpunkten entlang der Fluchtrouten bis nach Süditalien verfügte. Doch es gab auch andere, die unentdeckt über die Grenze wollten....
In Szenen im freien Gelände auf dem Weg von Krimml (1.067 m Seehöhe) bis zur Windbachalm (1.880 m Seehöhe) wird nachgezeichnet, dass Palästina oder „Eretz Israel“ für die Überlebenden der nationalsozialistischen Konzentrationslager sowie Juden aus Osteuropa, die in ihrer (ehemaligen) Heimat auch nach dem Holocaust antisemitische Ressentiments bis hin zu Pogromen erleben mussten, die einzige Hoffnung war. Im „Land der Väter“ wollten sie im Sinne Theodor Herzls einen jüdischen Staat gründen, der den Juden unter anderen Nationen eine friktionsfreie Zukunft als normale Nation ermöglichen sollte.
Foto: Peter Mlczoch, 2019
ABLAUF:
- Treffpunkt: 8 Uhr 45 Tourismusbüro, 5743 Krimml
- Start: 9 Uhr Musikpavillon, Krimml - 1. Szene
- Wanderung zum Talpunkt der Krimmler Wasserfälle (ca. 25 Min.) - 2. Szene
- Anstieg von ca. 300 Höhenmetern (ca. 60 Min.) über den Alten Tauernweg
- Taxitransfers zum Krimmler Tauernhaus - 3. Szene im Krimmler Tauernhaus
- PAUSE
- Taxitransfers weiter ins Krimmler Achental - 4. Szene
- Anstieg von ca. 45 Höhenmetern (ca. 15 Min.) über den Alten Tauernweg Richtung Windbach-Alm - 5. Szene
- Anstieg von ca. 60 Höhenmetern (ca. 20 Min.) über den Alten Tauernweg Richtung Windbach-Alm - 6. Szene
- Anstieg von ca. 60 Höhenmetern (ca. 20 Min.) über Fahrweg Richtung Windbach-Alm - 7. Szene
- Anstieg von ca. 60 Höhenmetern (ca. 20 Min.) über Fahrweg zur Windbach-Alm - 8. Szene und FINALE
- Abstieg zum Krimmler Tauernhaus von ca. 250 Höhenmetern (ca. 60 Min.)
- Taxitransport vom Krimmler Tauernhaus nach Krimml Zentrum
Recherche, Texte und Regie:
Andreas Kosek
Spiel:
Babiker Ahmad
Céline Nerbl
Andrea Nitsche
Astrid Perz
Gaby Schall
Ivana Urban (vorm. Stojkovic)
András Sosko
Andreas Kosek
u.a.
Erzähler und Wanderbegleiter:
Hans Nerbl
Weiterführende Links
- Salzburger Fenster Juni 2017
- Berichterstattung 2016
- Flucht über die Alpen von Hans-Joachim Löwer
- Ivana Stojkovic Blog
- Der „Bricha-Marsch“ durch die Krimmler Tauern
- Wanderbare Fluchtwege der Literatur und Geschichte
Fotos 2019: Gottfried Perz
Gefördert von:
Weiteres dankt das teatro caprile Frau Ulrike Sprosec für die wichtige Initialunterstützung 2016, ohne die das Projekt nie umgesetzt werden hätte können!
Breitenseer Frischlufttheater - Probebühne der Zukunft - mit musikalischem Ausklang
Zu „WEITWINKEL“, dem Motto des Wein-Viertel-Festivals 2022, präsentiert teatro caprile in Kooperation mit Georg Steiner in Breitensee (Marchegg) und der Theatergruppe Lassee „Die übersehene Chance“.
WEITwinkel und BREITensee, das passt schon einmal gut zusammen! Nein, nicht Breitensee in Wien, sondern Breitensee in Marchegg, einer Stadt mit Schloss, Landesausstellung und Störchen! Aber weiten wir unseren Blick, weg von den angepriesenen Attraktionen etwa zur Bank nach Breitensee. Zu! Freilich, das Ortssterben grassiert überall. In Breitensee nicht viel anders – nur das Einkaufszentrum am Ortsrand fehlt!
Leider bereits Geschichte:
Freitag, 29. Juli mit anschließendem Konzert von Rosty Bosty - Premierenfotos in der NÖN
Samstag, 30. Juli mit anschließendem Konzert von 4 Non Plugged
Freitag 5. August, ab ca. 21:15 Konzert mit Peter Kern - Onlinebericht mein Bezirk
Samstag 6. August, ab ca. 21:15 Konzert mit Rosty Bosty
WO
Ortstraße 79, 2294 Breitensee
Auf der Dorfstraße von Breitensee werden vor dem ehemaligen Supermarkt und weiteren Schauplätzen in Miniaturszenen die Blicke auf das Wesentliche gelenkt: Mit Humor und Ironie zeigen wir, wie das frühere Leben im Ort einmal war, was dazu geführt hat, dass es keine Nahversorger und Gastronomie mehr gibt - und welche Änderungsstrategien es gibt bzw. geben könnte.
Breitensee war bis 1971 eine eigenständige Gemeinde und hatte das ganze Spektrum an gewerblicher Infrastruktur. Heute gibt es keine Betriebe mit Geschäftslokal, keine Auslagen, kein Lokal mehr, wo man isst oder trinkt und mit anderen Gästen plaudert, nichts, was ein Dorfleben aufkommen ließe. Da wird zur Arbeit ausgependelt. Sogar die Bank ist tot!
Wir geben Impulse für einen gemeinsamen Neustart.
Schmankerl und anschließende Konzerte machen den Theaterabend zu einem Straßenfest!
Fotos: Dieter Wiedernigg, Elias Stubits, Georg Steiner und Andreas Kosek
Texte:
Recherche und Regie:
Spiel:
Susannah Bständig, Alexandra Karner, Ilse Kucera, Tamara Müller, Alexandra Reisenhofer, Elisabeth Riedmüller und Manuela Steiner
Ernst Holota, Andreas Kosek, Yannick Kurka, Robert Lauer, Georg Steiner, Elias Stubits und Rudolf Votzi
Probenfotos von Lisa Ordelt