
Ein Theaterabend in einer Ausstellung, eine Dramaturgie von Objekten und Erinnerungen. Drei sehr individuelle Schauspieler und eine Tänzerin, die sich zwischen Objekten und Geschichten finden und verlieren, erzählen und in Zwiesprache mit den Protagonisten der Ausstellung treten. Das flüstert und schreit und singt, treibt seine Späße in der Annäherung an den Aberwitz der Texte Max Riccabonas. Hautnah und unmittelbar offenbaren sich die vier Darsteller in diesem Drama der nicht gestellten Fragen. Sie entfalten damit ein wichtiges Stück österreichischer und Vorarlberger Geschichte, einer Geschichte von Aufstieg und Niedergang, Liebe und Verlust und den Auswirkungen einer grausamen Politik bis in den engsten Familienkreis. Eine Geschichte von Solidarität und Mut ebenso wie Opportunismus und oftmals allem zusammen. Und als Besonderheit gibt es erstmals eine szenische Umsetzung aus Teilen von Max Riccabonas Oeuvre „Der Halbgreyffer“.Der Umstand, dass es noch ZeitgenossInnen gibt, die sich an Max Riccabona, seine Frau Charlotte Roth, seine Schwester Dora oder an das Miederwarengeschäft Perlhefter erinnern können, schafft einen spannenden Bogen von Zeitgeschichte zu Erinnerungskultur eingebunden in Literatur und historische Fakten. Basierend auf der umfangreichen und spannenden Aufarbeitung des geschichtlichen Materials, von Unterlagen, Objekten, Korrespondenzen und einer Vielzahl persönlicher Gespräche durch Peter Melichar zeigt teatro caprile eine Familiengeschichte, die spannend und widersprüchlich zwischen den Antipoden gelingender Migration und Integration, großbürgerlicher Urbanität, wirtschaftlichem Erfolg und der brutalen Zerstörung durch das NS-Regime pendelt.
Nach der ersten komplett ausverkauften Serie im vorarlberg museum, wird die Inszenierung für weitere Aufführungen in der Johanniterkirche mit seiner Ausstellung "Textile Memory" von Nesa Gschwend in Feldkirch adaptiert.
Termine voralberg museum (Bregenz):
30. und 31. März 2017 / 19 Uhr
4. und 5. April 2017 / 19 Uhr
sowie 3. April / 9 und 11 Uhr zwei Schulvorstellungen
Termine Johanniterkirche (Feldkirch):
15. (ausverkauft), 17. (ausverkauft), 19. (ausverkauft) und 20. September 2017 / 20 Uhr
Zusatzvorstellung: 21. September 2017 / 20 Uhr
Team:
- Regie und Textzusammenstellung: Andreas Kosek
- Choreografie und Tanz: Ruth Grabher
- Schauspiel: Roland Etlinger (Johanniterkirche)/Georg Beham-Kreuzbauer(vorarlberg museum), Katharina Grabher, Andreas Kosek
- Kreatives Auge von außen: Maria King
- Regieassistenz und Kostüme: Maria Etlinger, Roland Etlinger
- Mit hilfreicher und kreativer Unterstützung von Peter Melichar, Manfred Welte, Hanno Loewy, Nikolaus Hagen, Christian Vrisk und dem Team des Museums Voralberg
Weiterführende Informationen und Links:
Fotos: Patricia Keckeis
Fotos: Victor Marin

Wieder im Repertoire !!!
"Überhaupt diese ganze Geschichte mit der Nation ist
heuchlerisch, ein Alibi für eine rücksichtslose Rechnung.
Patrioten - was für ein Ungeziefer; kleine, langweilige,
verwöhnte, neidige und erboste Menschen, das sind sie!"
Dramaqueen und Dramaking auf einer Schiffsreise nach Uruguay
von Dragan Velikić
ÜBERSETZUNG: Mascha Dabic
TEXTBEARBEITUNG & REGIE Andreas Kosek
Schauspiel:
Katharina Grabher & Andreas Kosek &
Georg Beham-Kreuzbauer (Teheran) / Alexander Musik (Mogilev)
Tanz:
Ruth Grabher
Uraufführung 2012 und Aufführungen 2013
23. März 2017 - Theaterfestival Mart-kontakt MOGILEV (Belarus)
15. November 2016 - Österreichisches Kulturforum TEHERAN
16. November 2016 - Österreichisches Kulturforum TEHERAN
KSENIJA: Das Leben ist Luxus und keine Geldbörse eines Gemüseverkäufers.
JOVAN: Die Diplomatie ist ein einziges langgezogenes und tiefes Nichts.
Fotos der Aufführung in Teheran:
Fotos: Mojtaba Salek / Rechte: ÖKF-Teheran
Weiterführende Links:
- Aufführungsfotos Mogilev
- TV Bericht mit Szenenausschnitten 2017
- Blog und Fotos
- wordpress-day-three-impress
- TV Bericht über mart-kontakt 2017
- Szenen - Remise Bludenz 2012

Geschlossene Grenzen – Gefährliche Flucht
Interaktives Theater mit geführter Tageswanderung im Krimmler Achental
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnten oder wollten die meisten osteuropäischen Juden, die den Holocaust überlebt hatten, nicht mehr in Europa leben, wo ihre kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Lebensgrundlagen zerstört worden waren. In den Jahren 1945 bis 1948 wurden etwa 250.000 Juden aus Osteuropa illegal in die westlichen Besatzungszonen geschleust. Hier lebten sie als "displaced persons" in Lagern, wie etwa dem Lager Givat Avoda (hebräisch für „Hügel der Arbeit“) in Saalfelden, mit dem Ziel der Flucht nach Palästina – „Eretz Israel“.
Recherche, Texte und Regie: Andreas Kosek
Choreografie: Julia Maria Leiter
Erzähler und Alpincoach: Hans Nerbl
Gespielt haben am 22., 23. und 25. Juni 2017
Katharina Grabher
Heide Maria Hager
Andreas Kosek
Céline Nerbl
Astrid Perz
Ralph Saml
Ivana Stojkovic
Weiterführende Links
- Trailer 2017
- Berichterstattung 2016
- Ivana Stojkovic Blog
- Wiederaufnahme 2018
- Zur aktuellen Wiederaufnahme
- Publikumsreaktionen
AN DIE GRENZE - Ins gelobte Land - Eretz Austria ?
Das teatro caprile folgt auf einer Tageswanderung im Krimmler Achental dieser illegalen Auswanderung jüdischer displaced persons im Sommer 1947. Während die Briten als Mandatsmacht über Palästina und die Franzosen über Syrien und Libanon eine legale Ausreise der Juden aus den österreichischen Lagern und vor allem ihre Einwanderung nach Palästina verhindern wollten, tolerierten die amerikanischen Besatzungstruppen in Oberösterreich und Salzburg diese Bewegungen und wies das österreichische Innenministerium die Krimmler Gendarmerie explizit an, „nicht aus dem Fenster zu schauen“ und dadurch den beschwerlichen Exodus – schließlich ging es in Gruppen von bis zu 200 Personen zu Fuß über den 2.634 m hohen Krimmler Tauern – geschehen zu lassen, damit sich das Problem quasi von selbst löse.
In Szenen im freien Gelände auf dem Weg von Krimml (1.067 m Seehöhe) bis zur Windbachalm (1.880 m Seehöhe) wird nachgezeichnet, dass Palästina oder „Eretz Israel“ für die Überlebenden der nationalsozialistischen Konzentrationslager sowie Juden aus Osteuropa, die in ihrer (ehemaligen) Heimat auch nach dem Holocaust antisemitische Ressentiments bis hin zu Pogromen erleben mussten, die einzige Hoffnung war. Im „Land der Väter“ wollten sie im Sinne Theodor Herzls einen jüdischen Staat gründen, der den Juden unter anderen Nationen eine friktionsfreie Zukunft als normale Nation ermöglichen sollte.
Organisiert waren diese Flüchtlingstrecks durch die hochalpine Landschaft damals von der jüdischen Fluchthilfeorganisation Bricha, die über ein engmaschiges Netz von Stützpunkten entlang der Fluchtrouten bis nach Süditalien verfügte. Hofrat Marko Feingold (*1913), KZ-Überlebender und heute Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburgs, hatte gemeinsam mit dem legendären Bergführer Viktor Knopf, ebenfalls Überlebender mehrerer Konzentrationslager, den Weg über den Krimmler Tauern entdeckt, nachdem der Reschenpass und der Brenner (beide in der französischen Zone) für Flüchtlinge nicht mehr passierbar waren.
Wird der Krimmler Tauern eine Renaissance erleben, wenn der Brenner abermals mit Zäunen Flüchtlingen und Asylsuchenden den Übertritt verwehrt?
Fotos 2016
Fotos 2017: Gottfried Perz
Weiteres dankt das teatro caprile Frau Ulrike Sprosec für die wichtige Initialunterstützung 2016, ohne die das Projekt nie umgesetzt werden hätte können!

Bernadette ... oder hieß sie Sybille? ... Erkenbuffler hat in ihrer Buchhandlung einen ganz besonderen Gast: Hermelin Grazius, den nicht mehr ganz taufrischen Dichter, der bereits im zarten Alter von 12 Jahren mit seinem atavistischen Gedicht „Krämpfe“ bekannt wurde und nun aus seinem neuesten Roman "Seelenragout" lesen soll. - Doch es kommt alles ganz anders.
Glaubliches und Unglaubliches über den Kosmos, die Welt und was da so zwei- bis mehrbeinig darauf herumläuft. Neueste Erkenntnisse über die Abgasflöte, das Fahrrad, die Frau, die Nacktschriftstellerei und Klaus.
Skurrilitäten und satirische Texte von Fritz von Herzmanovsky-Orlando, Konrad Bayer, Andre Blau, Daniil Charms, Andreas Kosek und vor allem aus dem "Handwörterbuch zur Beseitigung der modernen Ratlosigkeit" von Florian L. Arnold.
Mit: Georg Beham-Kreuzbauer, Katharina Grabher, Andrea Nitsche und Andreas Kosek (auch Dramaturgie und Regie)
Gespielte Vorstellungen 2017:
21. Oktober 2017 - 20:00
Brett im Schtoi - 89284 Paffenhofen an der Roth (D)
13. Oktober 2017 - Mölkerei Mödling
FILMAUSSCHNITT
W wie Worttod - Szene anschauen
Zu den Aufführungen und Kritiken 2016
Fotos Gerhard Wiest
Weiterführende Links:
- http://www.swp.de/ehingen/lokales/ulm_neu_ulm/Satirisches-und-Skurriles-mit-dem-Teatro-Caprile;art1222880,3821141
- http://www.augsburger-allgemeine.de/neu-ulm/Der-Sinn-auf-dem-Seziertisch-id37689792.html
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