Theaterwanderung im Krimmler Achental auf den Spuren des jüdischen Exodus von 1947 (!)
Die Termine 2024
21., 22., 23. + 28. und 29. Juni 2024
Treffpunkt: 8:30 Tourismusverband Krimml
Start: Pünktlich 8:45 beim Musikpavillon Krimml (vis a vis)
Vorverkauf (bitte mit Terminangabe) per Überweisung von EUR 45,-- p.P. auf unser Konto AT36 2060 7032 0004 2459
Mit SN-Card EUR 36.--
Jugendliche bis 18 Jahre EUR 25,--
Informationen und
Reservierung - wegen der Taxitrensfers unbedingt erforderlich!
Tourismusverband Krimml: Tel. 0043 6564 7239 0 / Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
in memoriam Marko Feingold.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnten oder wollten die meisten osteuropäischen Juden, die den Holocaust überlebt hatten, nicht mehr in Europa leben, wo ihre kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Lebensgrundlagen zerstört worden waren. In den Jahren 1945 bis 1948 wurden etwa 250.000 Juden aus Osteuropa illegal in die westlichen Besatzungszonen geschleust. Hier lebten sie als "displaced persons" in Lagern, wie etwa dem Lager Givat Avoda (hebräisch für „Hügel der Arbeit“) in Saalfelden, doch ihr Ziel war Palästina – „Eretz Israel“. Nachdem der Reschenpass und der Brenner (beide in der französischen Zone) für Flüchtlinge nicht mehr passierbar waren, erkundeten Marko Feingold (1913-2019; zu unserem Nachruf) und der legendäre jüdische Bergführer Viktor Knopf, ebenfalls Überlebender mehrerer Konzentrationslager, den Weg über den Krimmler Tauern. Bis zu 8000 Juden wurde so im Jahr 1947 die Flucht nach Italien und damit die Weiterreise nach Palästina ermöglicht.
Tell also the others, that one of the Israeli women who participated in the Sunday rainy walk was extremely thankful for the theatre and said it was not the same alpine peace crossing without it! Just as I myself thought.
(Guy Shachar, Israel)
- TRAILER
- Beitrag in RTV_Salzburg (2023) mit Gaby Schall
- 30 Jahre teatro caprile - wie es zu den Theaterwanderungen kam
- Beitrag in RTV_Salzburg (2022) mit Andreas Kosek
- Martin Daxner zur Theaterwanderung in WIDERSTAND 144, Dezember 2022, ab S.36
- Ein Podcast aus der französischen Schweiz (ab Minute 19:38 !)
- Zur Geschichte der jüdischen Tauernquerung und der Theaterwanderung (französisch)
- Beitrag in RTV_Salzburg (2021) mit Andreas Kosek
- Artikel in der französischen Presse (2021) challenges; geo
- Publikumsreaktionen
Hinweis:
1. Juli 17 Uhr APC Friedensdialog
2. Juli APC-Friedenswanderung
Wichtige Informationen |
Das teatro caprile folgt auf einer Tageswanderung im Krimmler Achental dieser illegalen Auswanderung jüdischer displaced persons im Sommer 1947. Während die Briten als Mandatsmacht über Palästina und die Franzosen über Syrien und Libanon eine legale Ausreise der Juden aus den österreichischen Lagern und vor allem ihre Einwanderung nach Palästina verhindern wollten, tolerierten die amerikanischen Besatzungstruppen in Oberösterreich und Salzburg diese Bewegungen und wies das österreichische Innenministerium die Krimmler Gendarmerie explizit an, „nicht aus dem Fenster zu schauen“ und dadurch den beschwerlichen Exodus – schließlich ging es in Gruppen von bis zu 200 Personen zu Fuß über den 2.634 m hohen Krimmler Tauern – geschehen zu lassen, damit sich das Problem quasi von selbst löse.
Organisiert waren diese Flüchtlingstrecks durch die hochalpine Landschaft damals von der jüdischen Fluchthilfeorganisation Bricha, die über ein engmaschiges Netz von Stützpunkten entlang der Fluchtrouten bis nach Süditalien verfügte. Doch es gab auch andere, die unentdeckt über die Grenze wollten....
In Szenen im freien Gelände auf dem Weg von Krimml (1.067 m Seehöhe) bis zur Windbachalm (1.880 m Seehöhe) wird nachgezeichnet, dass Palästina oder „Eretz Israel“ für die Überlebenden der nationalsozialistischen Konzentrationslager sowie Juden aus Osteuropa, die in ihrer (ehemaligen) Heimat auch nach dem Holocaust antisemitische Ressentiments bis hin zu Pogromen erleben mussten, die einzige Hoffnung war. Im „Land der Väter“ wollten sie im Sinne Theodor Herzls einen jüdischen Staat gründen, der den Juden unter anderen Nationen eine friktionsfreie Zukunft als normale Nation ermöglichen sollte.
Foto: Josef Blachl (2022)
ABLAUF:
- Treffpunkt: 8 Uhr 45 Tourismusbüro, 5743 Krimml
- Start: 9 Uhr Musikpavillon, Krimml - 1. Szene
- Wanderung zum Talpunkt der Krimmler Wasserfälle (ca. 25 Min.) - 2. Szene
- Anstieg von ca. 300 Höhenmetern (ca. 60 Min.) über den Alten Tauernweg
- Taxitransfers zum Krimmler Tauernhaus - 3. Szene im Krimmler Tauernhaus
- PAUSE
- Taxitransfers weiter ins Krimmler Achental - 4. Szene
- Anstieg von ca. 45 Höhenmetern (ca. 15 Min.) über den Alten Tauernweg Richtung Windbach-Alm - 5. Szene
- Anstieg von ca. 60 Höhenmetern (ca. 20 Min.) über den Alten Tauernweg Richtung Windbach-Alm - 6. Szene
- Anstieg von ca. 60 Höhenmetern (ca. 20 Min.) über Fahrweg Richtung Windbach-Alm - 7. Szene
- Anstieg von ca. 60 Höhenmetern (ca. 20 Min.) über Fahrweg zur Windbach-Alm - 8. Szene und FINALE
- Abstieg zum Krimmler Tauernhaus von ca. 250 Höhenmetern (ca. 60 Min.)
- Taxitransport vom Krimmler Tauernhaus nach Krimml Zentrum
Texte
Andreas Kosek und Abdelaziz Baraka Sakin
Recherche und Regie:
Andreas Kosek
Spiel:
Andreas Kosek
Céline Nerbl
Andrea Nitsche
Fiona Ristl
Abdelaziz Baraka Sakin
Gaby Schall
András Sosko
Ivana Urban (vorm. Stojkovic)
u.a.
Erzähler und Wanderbegleiter:
Hans Nerbl
Weiterführende Links
- Salzburger Fenster Juni 2017
- Berichterstattung 2016
- Flucht über die Alpen von Hans-Joachim Löwer
- Ivana Stojkovic Blog
- Der „Bricha-Marsch“ durch die Krimmler Tauern
- Wanderbare Fluchtwege der Literatur und Geschichte
Fotos von Rosi Gmachl-Mariacher, Gottfried Perz, Hannes Heidecker und Ernst Löschner
Gefördert von:
teatro caprile dankt Frau Ulrike Sprosec für die wichtige Initialunterstützung 2016, ohne die das Projekt nie umgesetzt werden hätte können!